Meine Reisetipps für Kapstadt

2007 bin ich aufgrund der unglaublich hohen Lebensqualität nach Kapstadt gezogen und habe hier 2013 das Beerhouse on Long eröffnet: Die Bar mit der größten Bierauswahl Afrikas mitten auf der Party-Meile Long Street, die jetzt auch ganz Niederlassungen in ganz Südafrika eröffnet. Da dieses Unternehmen auch meiner Leidenschaft für gutes Essen und Trinken geschuldet ist, werde ich von vielen Freunden aus Deutschland regelmäßig nach meinen Empfehlungen gefragt, wenn sie für einige Tage, Wochen oder Monate dem Winter entfliehen und ihren Urlaub in Kapstadt planen.

Dieser Blogpost (letztes Update April 2018) entstand aus einer Email, die ich als Antwort auf die Frage nach ‚den besten Reisetipps für Kapstadt‚ an Freunde und Familien versandt habe. Es soll nicht einen Reiseführer ersetzen, sondern nur meine persönlichen Highlights hervorheben und eure Planung ergänzen.

Kapstadt Panorama
Zuallererst – ganz wichtig! Vergisst Roaming mit der eigenen SIM – ihr seid außerhalb der EU – sondern holt euch direkt nach Ankunft eine lokale Südafrikanische Prepaid-SIM des Netzbetreibers Cell C oder Vodacom! Damit ruft ihr zu Preisen ab R1 (also unter 10 Eurocent!) nicht nur lokale, sondern auch alle europäischen Rufnummern an. Für Daten bucht ihr ein passendes Datenpaket, was umgerechnet ca 10€ pro GB kostet! Die Roaminggebühren der europäischen Netzbetreiber sind eine absolute Unverschämtheit und ihr würdet im Zweifelsfall mehr für die zwei Emails und Whatsapp während des Urlaubs bezahlen, als für alle Restaurantbesuche in Südafrika.

Für Erstbesucher in Südafrika: es gibt fast keine Touristen-Abzocke, wie man es von anderen Reisezielen kennt. Die einzige unrühmliche Ausnahme sind Taschendiebe und leider auch Taxi-Fahrer, vor denen man inzwischen leider warnen muss. Die Uber App ist tatsächlich die beste Möglichkeit im Stadtgebiet oder nach ein-zwei-sechs Bierchen herum zu kommen. Nutzt den code ‚uberrandolf‘ bei der Anmeldung um die erste Fahrt umsonst zu bekommen. Generell könnt ihr dem, was von den Touri-Guides und auf Seiten wie KapstadtMagazin.de / Capetownmagazine.com / Capetown.travel als Top5 Attraktionen empfohlen wird durchaus trauen. Es gibt viele spannende Sachen und nur ihr könnt entscheiden, was wirklich passt. Die genannten Seiten haben auch den Vorteil, dass sie regelmäßig aktualisiert werden, während aus meiner Liste sicherlich schon wieder 2 Location geschlossen wurden oder im qualitativen Sturzflug befinden.

Meine Gastro-Highlights:

  • Afrikas größte Bierauswahl in meinem BEERHOUSE @ 223 Long Street natürlich. Und ab jetzt ohne Werbung 🙂
  • Frühstück am Leuchtturm von Green Point im Cafe Neo oder in der Buitenkant St – dort kurz im ‚weltberühmten‘ Truth Coffee reingucken, aber besser beim haas collective nebenan den Kaffee genießen, da Truth sehr stark nachgelassen hat.
  • The Grand Beach“ direkt am Ufer zwischen Waterfront und Green Point Stadium
  • Afrikanisch essen im African Cafe direkt an der Heritage Square / Ecke Buitengracht Street oder in einem der anderen afrikanischen Restaurants in Kapstadt.
  • Beluga Restaurant in Green Point
  • Pot Luck Club, Test Kitchen, , und einige der Weingüter in den Winelands (z.B. La Colombe) kochen auf höchstem Niveau – siehe EatOut, Tripadvisor & Co…
  • Sehr gute Liste
  • Beste Cocktails: Orphanage, Asoka oder – neu – Outrage of Modesty.
  • Beste Clubs: Fiction (Cape Town Style), Grand (Beach-Style), Coco (Model-Style),
  • noch viel viel mehr 🙂

Wanderungen:

Viele Möglichkeiten warten auf euch, Die Touristen-Top-Attraktion ist natürlich der Tafelberg mit dem Table Mountain Cable Car, dass direkt auf die 1078m hohe Bergstation fährt. Sehr schön, aber ich persönlich mag den – nur zu Fuß erreichbaren Lions Head, der direkt zwischen Stadt und Tafelberg liegt, viel lieber, da man dort oben 360° Blicke genießt. Vom bewachten Parkplatz aus sind das ca. 45 Minuten je Richtung, am Anfang gut befestigter Schotterweg, gegen Ende wird es eine richtig sportliche Kletterpartie…

Tagesausflüge:

#1: Kap der Guten Hoffnung:

RANDOLF-WP Cobra replica

RANDOLF-WP Cobra replica – best R150k I ever spent

Da muss man – am besten in einer gemieteten Cobra (Randolf-WP erwähnen) – einmal hin. Morgens Richtung Muizenberg los immer im Uhrzeigersinn um die Halbinsel, in Boulders Beach Pinguine gucken, CapePoint National Park bestaunen, kleine Wanderung zum Leuchtturm, das Weltberühmte Schild mit ‚most south-western point of Africa‘ Punkt am Strand nicht vergessen und dann nicht zu spät auf den Rückweg machen. Wenn genug Zeit, über Kommetjie, auf alle Fälle aber Richtung Sonnenuntergang über den Chapman’s Peak Pass fahren…

Chapmans Peak endet in Hout Bay, schöner kleiner Hafenort, direkt an der Mariner’s Wharf. Hout Bay und das Dunes Cafe dort ist aber auch so ein nettes Nahziel, wenn ihr einfach nur einen kleinen Ausflug aus der Stadt machen wollt. Dann könnte man auch in der World of Birds / Monkey Park einen unglaublich vielseitigen Affen und Vogelpark besuchen…

Auf der Rückfahrt, könnt ihr in Camps Bay, dem Miami Afrikas den Sonnenuntergang bei einen Sundowner Cocktail genießen… Tagsüber ist dort beach life angesagt, man sollte aber auch nicht die windgeschützten Clifton Beaches I-IV verpassen oder im relativ warmen Wasser vom Bakoven beach (NSRI Schild folgen) planschen…

#2 Wine tasting Touren:

Sollte man mitmachen. Geht gegen 9 Uhr los, man ist gegen 17 Uhr zurück. Ich habe es mit einem sehr netten auf jüngere Leute abzielenden Anbieter gemacht, den ihr unter +27-73-7550444 erreichen könnt (ca. 400 Rand / Person, wird sich an die after-tasting-tour-Party bei Randolf erinnern ;-)) aber qualitativ soll Didier von cheeseandwine.co.za auf alle Fälle herausragend (Tel +27 73 613 2561) sein.

#3 Kurzurlaub außerhalb Kapstadts:

Entweder für eine Nacht während eine Winelands-Tour oder ‚einfach so‘ – wer nach Franschhoek fährt, sollte unbedingt Hunger und eine Restaurant-Reservierung mitbringen um die tollen Restaurants der Mainroad zu testen… Nie habe ich es mehr bereut von einem vorigen Stop vollgefressen durch einen Ort zu laufen…

In der direkten Umgebung von Kapstadt muss ich noch Scarborough hervorheben, das genau eine Fahrtstunde von Kapstadt entfernt liegt. Ein Wochenend-Ausflug dorthin entlang der Strände von Hout Bay, Noordhoek und Kommetjie ist schon gigantisch und in Scarborough befindet man sich dann endgültig in einer anderen Welt… Apropos andere Welt:

Township Touren

Werden von vielen Tourguides angeboten, die von Camissa hat mir herausragend gut gefallen. Camissa ist – in Kapstadt leider sehr sehr ungewöhnlich – komplett in ’schwarzer‘ Hand, alle anderen afrikanisch klingenden Firmen sind ansonsten in aller Regel doch in der Hand der privilegierten weißen Oberschicht. Ich und alle, die so eine Tour gemacht haben, fanden es trotz anderweitiger Vorab-Befürchtungen niemals ‚erniedrigend‘ solche Touren zu erleben und man erlebt hautnah, dass das Leben in den Townships nicht pures ‚Elend‘, sondern deutlich vielschichtiger ist… Alternativ könntet ihr auch das Baphumelele Kinderheim besuchen, dass von den Eltern meines verstorbenen Kindergartenfreundes Clemens mitgegründet wurde. Oder ihr geht ins ‚Rands‘ oder das ‚legendäre‘ Mzoli’s wo schwarz und weiß gemeinsam in der Township den Shisa Nyama lifestyle zwischen Shebeen (Kneipe) und Schlachterei feiern.

Mehrtages-Ausflüge (> 2 Stunde Fahrtzeit)

Safari:

Vergesst den weit entfernten Kruger Nationalpark! Das schönste (und auch am besten vermarktete) private Game Reserve (kurz: Tiere gucken!) der Gegend ist Aquila www.aquilasafari.com. Mit der kostenpflichtigen Entertainer App gibt es 2 Übenachtungen zum Preis von einer, alternativ am Telefon mit Verweis auf www.Capetownmagazine.com mindestens 15% Rabatt verhandeln.

Garden Route:

Für das typische Touri-Ziel Garden Route / Eastcoast habe ich keine ‚besonderen‘ Tipps, die über das in den normalen Reiseführern zu finden ist. Hermanus für Whale Watching (entweder als lange Tagestour von Kaptadt aus oder auf der Route) ist wie fast alles sehr nett, nichts ist ein ‚muss‘. Am Ende der Gardenroute ist 800 km von Kapstadt entfernt der Addo Elephant Park, der für die Unmengen an Elefanten sehenswert ist, sonstige Tiere siehst du dort aber eher in der Schotia Game Reserve, die alle Tiere BIS auf Elefanten zeigt – ansonsten vergleichbar mit Aquila. Für Freunde meiner Mutter (Elke Stanglow-Jorberg) gibt es dort 20% Rabatt. Die ganzen Nature reserves auf dem Weg dorthin sind wohl alle wirklich klasse, ich kenne nur 1-2…

West Coast:

Die Westcoast (nach Norden, Richtung Namibia) ist die weniger touristische und ‚wildere‘ Alternative zur Garden Route und mein persönlicher Favorit. Strand von Yzerfontein ist beeindruckend, Paternoster idyllisch und das touristische Zentrum Langebaan nicht nur bei Kitesurf-Anfängern zu Recht sehr beliebt, hat ansonsten von Black Eagle Brewery über vielfältige Aktivitäten und Unterkünfte eine gute Auswahl. Im Strandloper habe ich das mit Abstand beste Seafood-Erlebnis meines Lebens erlebt! Falls ausgebucht in der Boesmanland farm kitchen essen – ebenfalls ein Erlebnis! In der Blütezeit (AFAIK November) sieht der West Coast national park mit seinem Blütenmeer spektakulär aus.

Unterkunft in Kapstadt:

Zuletzt das wohl schwierigste Thema. Wann hat euch zuletzt jemand nach einer guten Unterkunft in eurer Heimatstadt gefragt? Ich habe doch schon ein Zuhause! Wenn ich verreise, bin bin kein Fan von den großen standardisierten Hotelketten, daher kann ich nur auf Basis meiner eigenen Reiseerfahrung sagen: Bucht lieber bei Airbnb (Werbelink) eine private Unterkunft mit Charme oder sucht ein Bed&Breakfast. Diese sind in Südafrika idR sehr gut gemanaged. Gegend: In aller Regel wird man am liebsten stadtnah am Atlantic Seaboard (also an der Küste, Green Point, Sea Point, evtl. 10km entfernt in Camps Bay) in Tamboerskloof/Gardens oder direkt im lebendigen Stadtzentrum (CBD genannt) unterkommen wollen. Bloubergstrand und Milnerton dürfte nur für Kite-Surfer interessant sein, die die Nähe zum Strand suchen, wer südlich in die wunderschönen Orte Hout Bay, Fish Hoek, Simon’s Town geht, muss sich auf 40+ Minuten Fahrtzeit gefasst machen – in der Rush-Hour nochmals deutlich länger.

3 responses to Meine Reisetipps für Kapstadt

  1. Dankeschön für die Tipps. Geplant ist es auf jeden Fall da mal hinzufahren und wenn dann natürlich auch zu Deinem Beerhouse 🙂

  2. Danke für Deine Tipps von vor Ort Randolf.
    Wir haben Deine Tipps in dem Artikel hier verlinkt.

  3. Dieses Jahr geht es bei nach Kapstadt und da kommen mir die Reisetipps sehr entgegen. Danke für den informativen Beitrag. LG aus dem Zentrum Meran

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