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Walter Völl wirbt für das Hackers Black Book PartnerprogrammHeute vor 16 Jahren (am 21. Januar 1999) fing ich an Geld im Internet zu verdienen. Ich hatte meine Seite gulli.com zwar schon im November 1998 gegründet, aber Geldverdienst war damals nicht meine Motivation. Kommerzielle Gedanken kamen erst auf, als ‚Hackers Blackbook‘ Inhaber Walter Völl mich kontaktierte und 25 Pfennig pro Klick anbot um seinen Hackers Black Book Report zu bewerben.

Der Schüler Randolf Jorberg konnte dank der schnell ansteigenden Einnahmen aus der Hackers Blackbook schnell seinen Nebenjob im Baumarkt kündigen und entwickelte sich schnell zum Online-Unternehmer mit Schule als Hobby. Durch den stark ansteigenden Traffic von gulli.com wurden aus ca. 100 DM im ersten Monat schnell mehrere Tausend und viele zahlreiche Partnerschaften, Bekannte und Freunde im Online-Business, die auch zu einem Großevent wie dem OMClub führten.

Affiliate, SEO und Online-Marketing sollten bis zu meiner Umschulung 😉 zum Gastronom in 2012 mein Haupt-Lebensinhalt sein und ich bin in dieser Branche praktisch durch die Schule des Lebens gegangen.

Während die Liebe zum Online-Business mit wechselnden Geschäftsmodellen lange anhielt, ging die Geschäftsbeziehung mit Walter Völl und seinem Hackers Blackbook schon 2003 in die Brüche, als er – wie vorher bei vielen anderen Werbepartnern – aufhörte meine Rechnungen zu bezahlen. Das Ergebnis waren offene Forderungen im fünfstelliger Höhe, die dann 2004-2005 vor Gericht verhandelt werden mussten. Trotz versuchter Falschaussage von seinem Geschäftspartner Dirk Pollex war das Urteil am Ende klar: volle Bezahlung aller offenen Rechnungen!

Urteil gegen Walter Völl

Heute macht Walter Völl wie auch damals schon mit seinem Geschäftspartner Dirk Pollex die unter anderen mit seiner Quartex Ltd und bei der PayPlus GmbH aus Baesweiler / Würselen Geschäfte. Als Gesellschafter / Geschäftsführer tritt einer der beiden oder Walter Völls Ehefrau Tanja auf. Seine Schulden aus dem Gerichtsurteil hat Walter bis heute nicht bezahlt…

Vor 10 Jahren: Randolf hat durch ein Wunder an der Jungmannschule Eckernförde (die auch heute noch praktisch die gleiche Homepage benutzt, die ich ihr 2000 im Homepage Projektkurs gebaut habe) sein Abi gewonnen. Vor lauter Freude ihn nie wieder sehen zu müssen spricht die Schulkameraden-Jury ein Urteil: die Ergebnisse der Jahrgangsumfrage werden zu einem Profil mit den eigenen Antworten auf vier Fragen und den dann folgenden umfangreichen (und unzensierten) Schlagworten der Jahrgangs-Kollegen gesammelt. Wie das bei mir aussah?

randolf jorberg abibuch 2001

Scan meines Abibuchs Profils aus 2001.

Mein Geburtsdatum stimmt nicht und da ich nicht rechtzeitig ein Babyfotos eingesandt hatte, wurde ein Lookalike ausgewählt… Und ansonsten? Viele unterhaltsame Bemerkungen zu meiner Person…

Und auch ansonsten gehts weiter – die Jahrgangsumfrage-Bestenlisten. Mister 2001, Streber, Schleimer des Jahres? Randolf ist nirgendwo zu sehen. Aber plötzlich da bin ich – wo?

Schwänzer:
Randolf
: 40%
Parwez: 20%
Billing: 17%
Annette 4%
Sören, Ralf: 3%

Zuspätkommer:
Randolf
: 51%
Die Bihls 33%
Fabian GB 6%
Nina P.: 4%
Parwez: 1%

Na toll… Weiter gehts: Beste Frisur, Best Dressed, Perfekter Schwiegersohn, Sportskanone? Nee… Nichtmal Schnorrer, Bester Trinker oder Schnacker des Jahres durfte ich mich nennen…

Chaot:
Randolf
16%
Stefan V. 11%
Martin B., Fabian 7%
Maike, Jennifer 6%
Anne Te., Christian K. 5%
(Moritz Rolf)

Computerfreak:
Fabian 33%
Daniel 27%
Jan 16%
Randolf, Martin E. 3%
Busse, Jens 2%

Wer als erstes reich wird:
Daniel 49%
Ich 11%

Randolf, Fabian 5%
Hannes H. 4%
(Jonas, wegen Weltherrschaft)

Ich danke der Academy. Und meinen Klassenkameraden.

Gelegentlich findet man Fundstücke aus einer lange vergangenen Zeit und so bin ich gerade über den Verfassungsschutzbericht des Landes Schleswig-Holstein des Jahres 1998 gestolpert, der damals bei ‚meiner‘ Antifaschistischen Aktion Eckernförde für Aufregung gesorgt hat. Dank der von mir von 1998-2001 verantworteten Homepage und der ebenfalls online verfügbaren LandUnter wurden wir gleich zweimal erwähnt, obwohl unsere Aktivitäten ‚offline‘ deutlich stärker und offensiver waren…

Wenn man so will war der Verfassungsschutzbericht 1998 also der gelungene Proof of Concept für die nachhaltige Wirksamkeit von Onlinemarketing… 😉

Gruppen und Personen aus dem linksextremistischen Spektrum nutzen vermehrt moderne Telekommunikationsmittel wie Mailboxen und Internet. Die Zahl der Gruppierungen, die im Internet mit einer eigenen Homepage vertreten sind, hat zugenommen. Aus dem Bereich dieser Szene sind im Lande mit einer eigenen Internet-Adresse vertreten:
“Informationsdienst Schleswig-Holstein“ aus Neumünster,
„Antifaschistische Aktion Eckernförde“,
das infolge personeller Verflechtungen mit der Autonomen-Gruppierung „Avanti“ – ehemals „Levanti“ – als linksextremistisch beeinflußt einzustufende “Lübecker Bündnis gegen Rassismus“
sowie die PublikationenAntifa-Eckernförde im Verfassungsschutzbericht Schleswig-Holstein 1998
„Basta!“ aus Lübeck,
„LandUnter“ aus Eckernförde,
„LinX“ aus Kiel,
„Enough is enough!“ aus Kiel/Lübeck und
„Die Rote Hilfe“ aus Kiel.

Linksextremisten agieren bei der Nutzung des Internet vor allem im E-Mail-Bereich konspirativ unter -Anwendung von Verschlüsselungstechniken und -programmen. Offen verbreitet werden dagegen z. B. Aufrufe zu Aktionen und Demonstrationen gegen die „HERRschenden Strukturen“ sowie gegen Rechtsextremisten und deren Einrichtungen, eigene Broschüren und Schriften, Solidaritätsaufrufe und Termine.

Nach meiner aktiven Zeit bei der Antifa war ich selbst vom Internet fasziniert und Ende 1998 startete dann gulli

Wer mehr aus meiner politischen Zeit und den ersten Netz-Erfahrungen lesen will, sollte sich gulli wars durchlesen…

gulli wars – 10 Jahre gulli zum nachlesen!
Als Regal-Version, gratis PDF-Download oder bei Google Books!

gulli wars Buchcover

 Zu guter Letzt noch ein Eindruck der ersten AAE-Homepage:

 

Screenshot der ersten AAE Homepage Anno 1998


geocities-will-closeUnglaublich! Wer noch einen Beweis brauchte, dass Yahoo als ganzer Konzern dem sicheren Untergang entgegensurft (bzw. sich im freien Fall befindet), dürfte ihn hiermit haben. Der 1999 von Yahoo für 3,6 Milliarden US$(!!!!) gekaufte Freehoster Geocities wird ersatzlos geschlossen.

Jeder, der noch im letzten Jahrtausend das Internet entdeckt hat kennt Geocities und könnte mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch irgendwo einen alten Account auffinden. Mit Geocities wird ein echter Uropa der Netzkultur zu Grabe getragen. Dass es andere Freehoster gibt, die mit leicht verändertem Businessmodell erfolgreiche Geschäfte machen (Hypermart, Beep, Beep, Beep oder z.B. Yola.com, die Kapstädter Wurzeln haben über die ich diese Nachricht erhalten habe) ist scheinbar an Yahoo in den letzten Jahren komplett vorbeigegangen, genau wie die extrem gesunkenen Infrastrukturkosten, die die Betriebskosten für Geocities bei einem Bruchteil der früheren Beträge belassen. Kurz und gut: Geocities ist seit 1999 systematisch vor die Wand gefahren worden, so dass die Einstellung für Viele wohl schon länger vorherzusehen war, mich aber trotzdem schockiert…

Auf theawl.com findet sich übrigens eine andere (frühere oder gefakte?) Version der Shutdown-FAQ, die viel von der Frustration der Noch-Yahoo Mitarbeiter rüberbringt. Ohne weiteren Kommentar erlaube ich mir ein Fullquote:

Why is GeoCities not accepting new customers?

Gee, I dunno, Einstein. Maybe for the same reason Sony’s not selling a lot of Betamax players these days.

I’m a GeoCities customer. What’s happening to my site?

Well, let’s take quick stroll down Sunset Strip and see: Oh, right, jack shit! Apparently you’re “super stoked for the imminent release of Fairweather Johnson.” Jesus, is that fucking dust on your website? How is that even possible?

Will something happen to my GeoCities Free or Plus account?

Are you really this slow or is it the dial-up? You’re done, dude.

Can I prepare for GeoCities closing now?

Yeah, do that. Hurry up and save your shit or else posterity will never know that you felt “alone/with a heart made of stone/because he’ll never phone” back in freshman year.

When will I get more information?

We’ll send you an e-mail telling you to “eat shit and die” in about a month or two. Of course, since the last registered e-mail address we have on file goes to a Hotmail account, you’re probably not going to see it.

Does Yahoo! offer another free hosting service?

No, Yahoo! does not offer another free hosting service. And you know what? NEITHER DOES ANYONE ELSE. Seriously, don’t ask around or anything, just trust us on this. We recommend our award-winning Yahoo! Web Hosting service, which includes a personalized domain name (such as widgetdesigns.com) and matching email, new site building tools, unlimited disk space and bandwidth, premium customer support, and more. IT IS THE ONLY OPTION EVER IF YOU WANT TO HOST A WEBSITE. [Cough]You fucking retard.[Cough]