Archives For fliks2.0

Abmahnungen waren gestern, Interviews sind der neueste Linkbait und Content-Generierungstrick und ich mach natürlich mit. Julian von Seokratie.de hat mir schon im letzten Oktober einige spannende Interview-Fragen gemailt und vor wenigen Tagen bin ich endlich dazu gekommen diese zu beantworten. Das Interview reiht sich hoffentlich gut in die Folge der bisher von Julian Interviewten (Marcus ‚Mediadonis‘ Tandler, Fridaynite und Alexander Holl) ein, auch wenn mich die Einleitung „eine lebende Legende im Internet“ zu sein etwas von den Socken gerissen hat. Im Interview mit Randolf Jorberg sprechen wir über meine Erfahrungen im Netz, Südafrika und was meine Fliks GmbH so alles anstellt und vorhat…

Aber nicht nur Julian läßt sich seinen Textcontent kostenfrei von anderen schreiben, auch Martin Sinner hat in den letzten Tagen Thomas Promny, Andre Alpar, Johannes Beus und Ur-Affiliate Stefan Zwanzger interviewt. Auch Ron und Arend Lars von Iven & Hillmann kommen in einem schön zu lesenden Text auf gruenderszene.de zu Wort und dürfen über den Aufbau ihrer Agentur sprechen und Johannes ‚Sistrix‘ Beus wird bei seo-united.de über seine Sistrix Toolbox und seine berufliche Zukunft bei Google befragt.

Viel Spaß beim Lesen 🙂

P.S. Nachtrag – noch ein Interview mit Thomas Promny bei Abakus – Hut ab – gute Fragen (& Antworten)…!

P.P.S. noch ein Nachtrag in eigener Sache: durch lustige Zufälle wurde ich von news.de telefonisch zu meiner Meinung zur südafrikanischen Präsidentenwahl befragt. Im Endergebnis ist dann von Wahl und Tagespolitik keine Rede mehr, aber ich erzähle viel aus dem südafrikanischen Alltag: Randolf Jorberg bei news.de

Kurzfristig hab ich mich heute entschieden bei der eBay-Townster-Auktion doch noch 37.777,77 Euro für Townster zu bieten. Leider (mindestens) 50 Euro zu wenig und michael300367 hat den Zuschlag erhalten. Gerüchteweise steckt hinter diesem Nickname Ex-Vorstand Michael W. Schwetje von der Onvista AG, der dort erst vor kurzem seinen Abschied bekanntgab.

Schade für uns, sicherlich nicht zum Schaden von Townster, da Michael seine volle Energie in dieses spannende Unternehmen stecken kann. Ich suche aus dem warmen Kapstadt aus weiterhin nach interessanten Projekten, mit denen wir das Internet aufmischen können…

Tue Gutes und rede darüber

13. August 2008

Als wir 2006 auf unserem gulli:board zu einer Boardspenden-Aktion aufgerufen haben, war das – in dieser Dimension – Neuland für die Netzwelt. Das Ergebnis hat damals die Erwartungen übertroffen: Über 1400 User spendeten 16.478 Euro für die dringend benötigte Hardwareerweiterung der Community, mit der wir das enorme Benutzerwachstum stemmen konnten. Bei dem Verkauf von gulli.com Anfang 2008 ging diese Hardware an den Käufer über, womit wir die Angelegenheit eigentlich ad acta legen konnten, aber ein Bauchgefühl sprach dagegen: Wir wollten diese Usergelder nicht einfach so untergehen lassen, sondern sie weitergeben und nach kurzer Überlegung war klar: Wir stocken die Summe auf und spenden das Geld an verschiedene unterstützenswerte Organisationen.

Insgesamt 10 Einzelspenden in jeweils vierstelliger Höhe gingen an 10 Einzelorganisationen, die aus unterschiedlichen Motiven ausgewählt wurden. Der Gesamtbetrag von 23.333,33 Euro ging an folgende Organisationen:

Baphumelele liegt in der Khayelitsha Township bei Kapstadt. Eine Spende ging an ein ganz konkretes Entwicklungsprojekt für Kinder und Jugendliche in einer von HIV, Armut und Kriminalität geprägten Umwelt. Um die 400 Kinder, Aidswaisen und Jugendliche finden in Baphumelele nicht nur Unterkunft und Nahrung, sondern auch Ausbildung und Arbeit, in einem Wort – Zukunft. Ich kenne dieses Projekt persönlich, da die Eltern eines in Kapstadt verstorbenen Kindergartenfreundes dieses Projekt maßgeblich aufgebaut haben. (5555,55 €)

Bochum war und ist die Heimat von Fliks. Vom CCC haben wir gelernt, dass man mit einem Computer Kunst und Schönheit schaffen kann, ohne Rechner geht es aber auch. Kunst und Schönheit gibt es – entgegen anders lautender Gerüchte – auch in Bochum. Mit der Einschränkung, dass die Bochumer Symphoniker kein Konzerthaus haben, nun aber – in einer bemerkenswerten gemeinsamen Leistung vieler Freunde und Förderer – eines bekommen. Unter den Freunden und Förderern sind auch wir mit 4444,44 € dabei.

Eng verbunden mit dem Chaos Computer Club ist die Wau Holland Stiftung. Wau selber verdankt die Hackerbewegung in Deutschland einen kaum zu überschätzenden Teil ihres Erfolges. Dass Hacker heute in Deutschland in Expertengremien sitzen, Öffentlichkeit und eine Stimme haben, verdanken wir unter anderem dem 2001 verstorbenen Wau Holland, dessen Werk die nach ihm benannte Stiftung archiviert, erschließt und fortführt. Unter anderem arbeitet die Wau Holland Stiftung an einem Archiv für Neue Technikgeschichte, dem „Hackerarchiv“. Wir hoffen, mit unseren 2222,23 € einen Beitrag dazu zu leisten.

Die Freiheit der Rede, der Meinungsäußerung und der Berichterstattung liegen uns am Herzen, und auf gulli.com haben wir versucht, diese Werte auch in der Tat umzusetzen oder ihre Umsetzung zu ermöglichen. Gelegentlich war das risikoreich, unter weitaus größeren Gefahren setzen sich anderswo jedoch Menschen für diese Rechte ein. Reporter ohne Grenzen erhielten daher eine Spende (2222,22 €), ebenso amnesty international (1111,11 €).

Für Grund- und Bürgerrechte setzen sich auch andere Berufsgruppen ein – ebenfalls teilweise unter Bedingungen, von denen wir in Deutschland, Österreich oder der Schweiz (noch) weit entfernt sind. Ärzte ohne Grenzen ist daher von uns mit 1111,11 € unterstützt worden, ebenso das Forum Informatikerinnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e.V. (1111,11 €). Und weil auch in Deutschland der Grundrechteabbau massiv voranschreitet, wurde mit dem FoeBuD auch eine Institution mit 2222,23 € unterstützt, der nicht nur die Big Brother Awards in Deutschland ausrichtet, sondern auch in allen anderen Bereichen, in denen Grund- und Bürgerrechte mittels Technik, Recht und neuen Medien abgebaut und ausgehöhlt werden, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit leistet und Handwerkszeug für den ganz privaten Widerstand gegen Stasi 2.0 bietet.

Zu guter Letzt glauben wir an freies Wissen und freie Software. Und an groben Konsens und funktionierenden Code, aber an die beiden letzteren kann man schlecht spenden, weswegen die letzten beiden Geldspenden an die Wikimedia e.V. Deutschland (1111,11 €) gingen sowie an die Free Software Foundation Europe (2222,22 €)

Die Spenden erfolgten bereits Ende April, aber die aktuelle Entwicklung im gulli:board lassen uns zu dem Schluss kommen, dass diese Information doch zur Darstellung unserer Situation angebracht ist… Noch mehr Hintergründe zu dieser Spende gibt es auf dem gulli wars Buchblog

Bevor ich es ganz vergesse hier darüber zu schreiben nur in aller Kürze: DANKE für euer Erscheinen, DANKE für diese Party! Eine bunte Mischung von geschäftlichen und privaten Freunden und Begleitern aus 10 Jahren gulli traf sich letzten Samstag hier in Bochum und feierte von 16 Uhr bis in den frühen Morgen Fliks 2.0, die Buch-Veröffentlichung von gulli wars™ und meinen Geburtstag, was viele zum Anlass nahmen mir (hoch-)prozentige Geschenke, aber auch Stuntman-Trainings und Pokertische mitzubringen. Beweis-Fotos gibt es nicht, da wir uns lieber auf das Feiern konzentriert haben. Gebloggt haben: ScarlettYannick, FridaynitePottblog, Kim, Tigermaus, Carsten, Enno und Richie.

gulli wars™

29. Juli 2008

Am Samstag den 2. August werden wir in einem ausgewählten Kreis von Freunden, Bekannten und Wegbegleitern nach langer Arbeit endlich das Buch „gulli wars – underground piratainment since 1998“ präsentieren. Schon bald™ nach dieser Party wird das Buch unter einer Creative Commons Lizenz als PDF zum Download und auch in physikalischer Form bei Amazon und einem Totholz-Händler deiner Wahl verfügbar sein.

gulli wars Buchcover

Wer denkt, dass er eine Einladung für die Party erhalten haben sollte, checke bitte seinen Spamordner oder kontaktiere uns um das nachzuholen.

Update: Die Party ist lange vorbei, das Buch veröffentlicht und digital ist es entweder als PDF downloadbar oder bei Google Books online durchsuchbar: