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Netflix.de geht live ;-)

2. September 2014

Kurz notiert: Netflix startet jetzt endlich in Deutschland. Was ich selbst fast vergessen hatte, ist dass meine Fliks GmbH (www.fliks.net) für einige Jahre Inhaberin der NETFLIX.de war und die Betrachtung meiner Verkaufsversuche jetzt über 11 Jahre später doch sehr unterhaltsam ist. Weder für 700 oder 2000 Euro gelang es mir diese Domain zu verkaufen. Das änderte sich, als sich der damalige Inhaber der Marke Netflix (NICHT die Netflix Inc!) mit großem Interesse die Domain von mir zu bekommen meldete. Nach etwas Drohgebärden bekam ich Mitte 2003 einen für damalige Zeiten fairen Preis (2500€), den der Käufer aber locker 100fach wieder herausbekommen hat, als er Marke und Domain in 2009 im Paket an die Netflix Inc. weiterverkauft hat. Patent- und Markentrolle eben… 🙂

Netflix.de Verkaufsverhandlung anno 2003

Mein ehemaliges ‚baby‘ gulli.com wechselt zum heutigen Tag erneut den Besitzer.

Nach fünf Jahren in der Hand der InQnet wechselt gulli mit sofortiger Wirkung den Besitzer. Neuer Betreiber ist die gamigo Advertising GmbH. Unter Beibehaltung alter und lieb gewonnener Traditionen und Schwerpunkte soll gulli unter den neuen Besitzern noch größer und einflussreicher werden.

Bevor ich jetzt nur in (teilweise nicht öffentlich sichtbaren) Kommentaren oder auf Twitter meinen Senf zum Thema abgebe um dann hinterher doch noch von Freunden & Bekannten dazu befragt zu werden, meine kurze Einschätzung zu der in den letzten 5 Jahren eher traurigen Entwicklung:

Gulli Marken Nachfrage bei Google

Gullis Popularität in der Websuche. Kurz nach dem Verkauf startet der Abstieg.

Als ich gulli 2008 verkauft habe, passiertes es nicht nur aufgrund der aufkommenden juristischen Probleme, des guten Preises, sondern auch, weil ich mit meinen damaligen Fähigkeiten und Mitteln vieles, was möglich gewesen wäre, nicht mehr umsetzen konnte (oder wollte). Die Skalierung des One-Klick-Hosters hat meine damaligen Fähigkeiten überfordert und daher erschien es mir sinnvoll gulli an eine 40-Mann starke Firma zu verkaufen – die dann aber leider nichts aus dem Potential gemacht hat, außer das Schwester-Projekt boerse.BZ finanziell und strategisch zu unterstützen und sehr viel Aktivität dorthin zu verlagern.

Wer es in 5 Jahren nicht schafft die verwendete Forensoftware nennenswert zu optimieren und trotz günstiger Voraussetzungen und (fast) ohne Google-Abstrafungen langsam alle Suchmaschinen-Rankings verliert:

Gulli.com Suchmaschinen Rankings

Solide SEO zum Zeitpunkt des Verkaufs Anfang 2008 führt zu einem Wachstum des Google-Traffics bis Februar 2009 dann ein dauerhafter Abstieg der Google-Sichtbarkeit beginnt…

Und auch die offiziell ausgewiesenen IVW-Zahlen weisen eine Halbierung in den letzten 12 Monaten nach:

IVW-Zahlen von gulli

IVW-Zahlen von gulli. Von 55 Millionen Pageviews und fast 10 Millionen Visits zum Zeitpunkt des Verkaufs (Januar 2008, Google Analytics) ging es über 6.653.799 Visits und 17.564.790 Pageviews im Mai 2012 bis runter auf 3.916.853 Visits und 8.584.818 Pageviews im Mai 2013. Ende in Sicht?

Die eigentliche (von inQnet leider verpasste) Chance für gulli liegt darin sich als Meinungsführer der ‚digital natives‘ / Generation Online zu etablieren. Nur, wenn gulli das führende Medium ist um Prism zu erklären, den Protest zu kanalisieren und sich statt eines weiteren 08/15 IT-Nachrichtenkanals als echte Meinungsplattform pro Datenschutz und Nutzerrechte zu positionieren und eigenen investigativen Journalismus zu erlauben, wird gulli in 5 oder 10 Jahren noch eine Relevanz haben.

Dass jetzt auf einmal irgendwelche Twitter-Troll-Accounts Geheimnisse des neuen Inhabers aufdecken wollen ist wohl ein lustiger Nebeneffekt dieser sehr besonderen Community – Viel transparenter als eine deutsche AG kann eine Firma ja nicht sein – also schonmal eine große und positive Veränderung zu den Österreichern mit ihren Firmenkonstruktionen…

Ich sehe den Besitzerwechsel von gulli als gute und (vielleicht letzte) Chance für diese Marke an und würde mich freuen, wenn die (G)Amigos Erfolg haben sollten. Auf dass diese Abwärts-Kurve hier schnell das Tal überwindet!

Gulli Alexa Trend

Nachtrag am 12.7.2013: Leider haben sich die Hoffnungen auf nachhaltige Stärkung der Community bisher nicht bestätigt. Die Gamigos schmeißen die halbe Moderatoren-Mannschaft raus und ersetzen diese wohl teilweise durch festangestellte Moderatoren, bzw. suchen jetzt zum ersten mal per öffentlicher Aufschreibung Co-Moderatoren, die „bereits mindestens 3 Monate registriert“ sind. Da spricht auch der ehemalige Admin/Redakteur Richard ‚Korrupt‘ Joos vom „Zugunglück, wo man nicht hingucken will und nicht weggucken kann“ und teilt – wie üblich – auch ansonsten sehr lesenswerte Gedanken zum Umgang mit (freiwillig und kostenfrei) arbeitenden Moderatoren-Teams mit der Erfahrung der doch sehr besonderen gulli-Crew…

Nachtrag vom 5.8.2013: irgendwie schon spannend, dass sich der Gulli-Inhaber von 2008-2013 jetzt von Valentin Fritzmann in Florian Schweiger umbenannt haben soll.

 

 

 

Update und Entwarnung – Mai 2012: mit einem etwas nebulös betitelten „Entführung? Aprilscherz? Was ist denn hier passiert?“ Posting meldet sich eine neue Redaktion unter alter Eigentümerschaft zurück – offensichtlich hat der ‚Infomarketer‘ Tobias Knoof ausgewirtschaftet und das Projekt ist von den alten Eigentümern zurückgekauft worden. DANKE! Jetzt noch etwas gelb ins Layout und alles ist gut 😉

Drweb.de verkauft. Eine meiner allerersten Anlaufstellen im Netz und zentrale Anlaufstelle für den mittlerweile wohl ausgestorbenen(?) Beruf der Webmasterei. Die einzige Aktie, die ich jemals besaß war die der drweb.de AG i.Gr., die niemals fertig gegründet wurde. Diese Aktie hat damals jeder erhalten, der zuvor Drweb / Sven Lennartz als freiwilliges Fördermitglied aus einer finanziellen Schieflage unterstützt hatte. Drweb ist aufgrund des überragenden Erfolg des daraus hervorgegangenen englischsprachigen Smashing Magazines zuletzt eingeschlafen und ein Verkauf natürlich ein folgerichtiger Schritt.

Der Preis war aber wohl zu billig und der Verkauf passierte etwas überhastet. Denn ein mit-eBooks-reich-werden Fatzke hat das Ruder von drweb.de übernommen:

Einige hervorragende Zitate aus seiner Online-Biographie:

„Tobias Knoof ist Gründer des beliebten Online-Marketing-Magazin www.Digitale-Infoprodukte.de und ausgewiesener Traffic-Experte im Internet. Das Magazin schaffte es innerhalb von nur 2 Jahren nach der Domainregistrierung zu den 1.200 trafficstärksten Websites im gesamten deutschsprachigen Raum zu zählen und damit 99,989% aller anderen „Punkt.de“ Domains hinter sich zu lassen. […]

Neben seiner Autoren-, Seminar- und Coachingtätigkeit beschäftigt sich der sympathische Gründer intensiv mit NLP, Motivation und anderen persönlichkeitsfördernden Methoden, wodurch er sich autodidaktisch ein breites Wissen in den Bereichen Psychologie, Marketing, Werbetexten und Verkauf aneignen konnte. …“

Sichtbarkeitsindex 0,17 (digitale-infoprodukte.de) kauft also Sichtbarkeitsindex 7,28 drweb.de und wer im Oberstübchen noch halbwegs normal geblieben ist, wird sich beim Besuch der Seiten des Käufers gut amüsieren können, den dort gemachten Behauptungen nicht glauben und seine Kreditkarte nicht zücken um für vermeintlich exklusive Informationen und Geheimnisse zu bezahlen…

 

Ich bin mir sicher, dass der Käufer NICHT die Domain und ihren enormen Trust vernünftig nutzen wird und hoffe auf baldiges Einsehen der Qualityrater von Google…

P.S. sonst nicht meine Art, aber hier wurde natürlich exzessiv vom rel=“nofollow“ Gebrauch gemacht… (via)

Vor 10 Jahren: Randolf hat durch ein Wunder an der Jungmannschule Eckernförde (die auch heute noch praktisch die gleiche Homepage benutzt, die ich ihr 2000 im Homepage Projektkurs gebaut habe) sein Abi gewonnen. Vor lauter Freude ihn nie wieder sehen zu müssen spricht die Schulkameraden-Jury ein Urteil: die Ergebnisse der Jahrgangsumfrage werden zu einem Profil mit den eigenen Antworten auf vier Fragen und den dann folgenden umfangreichen (und unzensierten) Schlagworten der Jahrgangs-Kollegen gesammelt. Wie das bei mir aussah?

randolf jorberg abibuch 2001

Scan meines Abibuchs Profils aus 2001.

Mein Geburtsdatum stimmt nicht und da ich nicht rechtzeitig ein Babyfotos eingesandt hatte, wurde ein Lookalike ausgewählt… Und ansonsten? Viele unterhaltsame Bemerkungen zu meiner Person…

Und auch ansonsten gehts weiter – die Jahrgangsumfrage-Bestenlisten. Mister 2001, Streber, Schleimer des Jahres? Randolf ist nirgendwo zu sehen. Aber plötzlich da bin ich – wo?

Schwänzer:
Randolf
: 40%
Parwez: 20%
Billing: 17%
Annette 4%
Sören, Ralf: 3%

Zuspätkommer:
Randolf
: 51%
Die Bihls 33%
Fabian GB 6%
Nina P.: 4%
Parwez: 1%

Na toll… Weiter gehts: Beste Frisur, Best Dressed, Perfekter Schwiegersohn, Sportskanone? Nee… Nichtmal Schnorrer, Bester Trinker oder Schnacker des Jahres durfte ich mich nennen…

Chaot:
Randolf
16%
Stefan V. 11%
Martin B., Fabian 7%
Maike, Jennifer 6%
Anne Te., Christian K. 5%
(Moritz Rolf)

Computerfreak:
Fabian 33%
Daniel 27%
Jan 16%
Randolf, Martin E. 3%
Busse, Jens 2%

Wer als erstes reich wird:
Daniel 49%
Ich 11%

Randolf, Fabian 5%
Hannes H. 4%
(Jonas, wegen Weltherrschaft)

Ich danke der Academy. Und meinen Klassenkameraden.

Da ich bei Facebook vor wenigen Tagen die 1000 Kontakte ‚geknackt‘ habe und Andre Alpar in seinem Blog über das Pro und Contra der Bestätigung von 100 ihm unbekannten Facebook-Freundschaftsanfragen diskutiert, möchte ich gerne bei der Gelegenheit mal meine recht eigenwillige Interpretation von ‚Freunden‘ (besser: Kontakten) in sozialen Netzwerken loswerden:

Schon seit den ersten Xing-Tagen habe ich meine one-Beer-Policy recht konsequent durchgezogen, die da lautet:

Ich werde nur Kontakte bestätigen, mit denen ich mindestens ein Bier getrunken habe 🙂 d.h. keine Kontakt-Bestätigung ohne vorheriges Kennenlernen

Natürlich gibt es Ausnahmen, wenn ich neue Kontakte per Email oder via Skype kennenlerne und sich dort eine ‚echte‘ (lies: bedeutungsvolle) Kommunikation ergibt, aber ich kann von 100% meiner Facebook/Xing/Linkedin Kontakte sagen, dass ich mit diesen ein Gespräch geführt habe, an das ich mich erinnere. Ich kann also Dritten eine erste Einschätzung oder Vorstellung zur Person geben – was – zumindest im Business-Kontext – für mich ein wichtiges Kriterium ist. Zu oft frage ich Business-Freunde nach einer Einschätzung zu einem gemeinsamen Kontakt und erhalte nur ein ‚uh, keine Ahnung wieso der mich hinzugefügt hat‘ als Antwort oder bekomme Kontaktanfragen von Accounts, die gefaked aussehen aber schon von einem Dutzend gemeinsamer Kontakte bestätigt wurden.

Mein recht offener Umgang mit Facebook führt dazu, dass viel Privates dort landet. Wer mir auf Facebook folgt, bekommt recht häufig privates und berufliche Info-Schnipsel mitgeteilt und kann sich sicherlich ein besseres Bild über mich machen als das über Blog oder andere öffentliche Quellen möglich ist und die Mehrzahl der Postings landet in meiner für jeden Facebook-Nutzer öffentlich einsehbaren Facebook-Wall. Diese kann – ähnlich dem RSS-Feed dieses Blogs – von jedem abonniert werden, der sich dafür interessiert, indem er – paradoxerweise – auf ‚als Freund hinzufügen‘ klickt… Ob Facebook irgendwann doch nochmal ein Twitter-ähnliches einseitiges Follow-Feature anbietet, werden wir sehen, auf meiner Wunschliste steht es jedenfalls schon lange…

Vertriebler der Senkrecht IT Beratung GmbH haben Interessenten per Email falsche Referenzen genannt und brüsten sich mit den SEO-Erfolgen anderer. Das kann gutgehen, muss es aber nicht. Im konkreten Fall wurde unser iPhone Shop 3Gstore.de als Referenz genannt, da er für das Keyword iPhone bei Google direkt hinter Apple und T-Mobile auf Platz 5 bzw. 6 rankt, ohne dass die Senkrecht IT auch nur einmal für die 3Gstore.de GmbH einen Finger gekrümmt hätte. Alle Arbeit rund um den 3Gstore.de, inklusive der SEO-Arbeit wurde natürlich von uns selbst konzeptioniert und umgesetzt.

Dass in der SEO- (Suchmaschinenoptimierungs-) Branche Goldgräberstimmung herrscht und viele Agenturen versuchen, sich als führende Google-Optimierer zu profilieren, dürfte wohl mittlerweile bei jedem Unternehmen, egal welcher Größe, angekommen sein. Und wenn sich ein Vertriebler so richtig warmgeredet hat, schmückt man sich auch mal ungeniert mit fremden Federn und erdreistet sich dann, wie im vorliegenden Fall geschehen, in einer Werbe-Mail folgendes zu schreiben:

Zu unseren Kunden der Unit SEO zählen wir im Gros mittelständiche Dienstleister, den produzierenden Sektor, die Branche der plastischen/kosmetischen Chirurgie sowie Online Shops. […]

Unsere Leistungsfähigkeit in dieser Unit belegen unsere Referenzen, die Sie nachfolgend finden.

Suchbegriff: iphone
unser Kunde: www.3gstore.de

Suchbegriff: Plastische Chirurgie
unser Kunde: www.medical-one.de

Suchbegriff: Brustvergrößerung
unser Kunde: www.privatklinik-vitalitas.de

Suchbegriff: Nasenklinik
unser Kunde: www.nasenklinik-koeln.de

des Weiteren u.A.:
unimedia GmbH (www.handelsregister-online.net)
Otto Austria (www.ottoversand.at)

Zumindest bei einem weiteren genannten Unternehmen wusste nach unserer Anfrage ebenfalls niemand von einer Kundenbeziehung zur Senkrecht IT Beratung GmbH. Entsprechend verwundert zeigte man sich über diese Erwähnung. Die anderen Firmen haben auf unsere Anfrage noch nicht geantwortet, ähnliche Reaktionen würden uns nicht überraschen. Inwiefern eine solche nachweisliche Falschaussage sogar ein Grund sein könnte, einen laufenden Vertrag mit seinem SEO-Dienstleister zu kündigen, müssen im Zweifelsfall wohl die Gerichte entscheiden.

Auf das Thema angesprochen, gibt Senkrecht IT Geschäftsführer Timur Sener am Telefon auf Nachfrage zu, dass es die behauptete Kundenbeziehung zur 3Gstore.de GmbH nicht gebe, schiebt die Schuld aber auf ‚freiberufliche Vertriebskräfte‘, die für diese Methoden alleinverantwortlich seien und kündigt – wie originell – ‚Konsequenzen‚ an.

Update: die Reaktionen auf Twitter sind enorm – ca. 130 Tweets und Retweets in den ersten 90 Minuten – Danke! Und langsam trudeln auch immer mehr Blog-Reaktionen ein:

sistrix.de: Kann sich die SEO-Branche selber regulieren?
seo-united.de: SEO Blacklist
eisy.eu:
Meine Kunden, meine Leistung, meine Referenz!
SOS-SEO: Seo-Szene steht senkrecht – it couldn’t be more obvious
adclicks-agent.de:
Keine Expertise ist auch eine Art von Expertise
seo-book.de:
Ein harter Weg: Die SEO-Branche professionalisiert sich
yannick-spang.de:
Es rumpelt mal wieder in der deutschen SEO Szene
ihr-seo.de:
Schwarze Schafe unter den SEO Agenturen
ombuzzer.de:
Neuer Aufreger in der SEO-Blogsphäre
seo-marketing-blog.de:
Senkrecht in den Boden gerammt

Update 2015: Timur Sener scheint nicht dazuzulernen. Auch 5 Jahre später scheint er Rechnungen nur widerwillig zu bezahlen und heute berichtet Thomas Promny auf Facebook über Zahlungsverschleppung und Ausreden bei Seners Spice Digital Marketing GmbH

liga-total.de ligatotal.deEs ist immer wieder erschreckend wie dilletantisch das Marketing der Großkonzerne vorgeht. Vor Millionen Zuschauern traten heute die Bayern im Bundesliga-Finale um die Meisterschaft an und haben extra dafür von der Telekom AG Trikots für ihr neues Pay-TV-Angebot LIGA total! erhalten. Wollten sich jetzt die interessierten Zuschauer über das beworbene Produkt im Internet informieren (gerüchteweise soll da garnicht so selten passieren)  gibt es zwei Möglichkeiten, die jedoch nie zu einem für den Sponsor erwünschten Ergebnis geführt haben dürften:

Domain-Typeins führten grundsätzlich ins Leere: Weder unter liga-total.de oder ligatotal.de gibt es irgendeinen Inhalt außer einer Fehlermeldung. Es fällt außerdem auf, dass die Domains noch nichtmal unter einheitlicher Verwaltung stehen – die Ufa Sports GmbH (zukünftige Produzentin der Sendungen) hat sich schon 2005 oder früher die ligatotal.de registriert, während im Whois der liga-total.de die „Deutsche Telekom AG, Domainmanagement“ als Domaininhaber eingetragen ist.

Auch mit Google findet der Liga Total Interessent keinerlei Informationen der Telekom: Nur in einigen Blogs und Foren wird Google fündig, weder über Adwords (*hinthint*) noch auf irgendwelchen Webseiten wird auf das neue Angebot aufmerksam gemacht.

Frage an die Experten: was zahlt die Telekom pro Jahr für ihr Bayern-Sponsoring-Engagement und wie hoch ist dementsprechend das heute vernichtete Werbebudget?

Update: alle iPhone-Kunden sollen mit MobileTV bei T-Mobile die Liga-Total kostenfrei empfangen können!

geocities-will-closeUnglaublich! Wer noch einen Beweis brauchte, dass Yahoo als ganzer Konzern dem sicheren Untergang entgegensurft (bzw. sich im freien Fall befindet), dürfte ihn hiermit haben. Der 1999 von Yahoo für 3,6 Milliarden US$(!!!!) gekaufte Freehoster Geocities wird ersatzlos geschlossen.

Jeder, der noch im letzten Jahrtausend das Internet entdeckt hat kennt Geocities und könnte mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch irgendwo einen alten Account auffinden. Mit Geocities wird ein echter Uropa der Netzkultur zu Grabe getragen. Dass es andere Freehoster gibt, die mit leicht verändertem Businessmodell erfolgreiche Geschäfte machen (Hypermart, Beep, Beep, Beep oder z.B. Yola.com, die Kapstädter Wurzeln haben über die ich diese Nachricht erhalten habe) ist scheinbar an Yahoo in den letzten Jahren komplett vorbeigegangen, genau wie die extrem gesunkenen Infrastrukturkosten, die die Betriebskosten für Geocities bei einem Bruchteil der früheren Beträge belassen. Kurz und gut: Geocities ist seit 1999 systematisch vor die Wand gefahren worden, so dass die Einstellung für Viele wohl schon länger vorherzusehen war, mich aber trotzdem schockiert…

Auf theawl.com findet sich übrigens eine andere (frühere oder gefakte?) Version der Shutdown-FAQ, die viel von der Frustration der Noch-Yahoo Mitarbeiter rüberbringt. Ohne weiteren Kommentar erlaube ich mir ein Fullquote:

Why is GeoCities not accepting new customers?

Gee, I dunno, Einstein. Maybe for the same reason Sony’s not selling a lot of Betamax players these days.

I’m a GeoCities customer. What’s happening to my site?

Well, let’s take quick stroll down Sunset Strip and see: Oh, right, jack shit! Apparently you’re “super stoked for the imminent release of Fairweather Johnson.” Jesus, is that fucking dust on your website? How is that even possible?

Will something happen to my GeoCities Free or Plus account?

Are you really this slow or is it the dial-up? You’re done, dude.

Can I prepare for GeoCities closing now?

Yeah, do that. Hurry up and save your shit or else posterity will never know that you felt “alone/with a heart made of stone/because he’ll never phone” back in freshman year.

When will I get more information?

We’ll send you an e-mail telling you to “eat shit and die” in about a month or two. Of course, since the last registered e-mail address we have on file goes to a Hotmail account, you’re probably not going to see it.

Does Yahoo! offer another free hosting service?

No, Yahoo! does not offer another free hosting service. And you know what? NEITHER DOES ANYONE ELSE. Seriously, don’t ask around or anything, just trust us on this. We recommend our award-winning Yahoo! Web Hosting service, which includes a personalized domain name (such as widgetdesigns.com) and matching email, new site building tools, unlimited disk space and bandwidth, premium customer support, and more. IT IS THE ONLY OPTION EVER IF YOU WANT TO HOST A WEBSITE. [Cough]You fucking retard.[Cough]

Auch wenn es nicht die neueste Erfindung der Welt ist – eine Abmahnung ist immer noch eines der effektivsten Mittel zum Linkbuilding. In den letzten Wochen fallen mir da folgende Beispiele ein:

Was hätten aufmerksame Marktbeobachter aus diesen Abmahnungen lernen können? Auch, wenn eine Abmahnung juristisch gesehen möglich ist, geht sie in vielen Fällen nach hinten los. Wieso also kommt jetzt die Seoline GmbH auf die Idee, dass es etwas anders als ein Reputations-Selbstmord mit Ankündigung wäre, wenn sie das SEO-blog #1 SISTRIX abmahnen, weil dort in Blog-Kommentaren(!) der Firmenname im Zusammenhang mit massiven Google-Abstrafungen erwähnt wurde?

Seoline ist von Sistrix und anderen Branchenteilnehmern bisher in der Diskussion um gekaufte ‚Russenlinks‘ mit Samtschuhen angefasst worden. Da sie der einzige nennenswerte Marktteilnehmer waren, die diese systematisch eingesetzt haben, hätten sie glücklich sein müssen, dass sie nur sehr selten namentlich genannt wurden. Dieses geschah aus Rücksicht auf ihre Geschäftsinteressen, nicht aber aus juristischer Notwendigkeit. Wenn jetzt der (nicht im Handelsregister eingetragene) „Geschäftsführer“ Martin Maier der einen Seite telefonisch, und SISTRIX gleich per kostenpflichtiger Abmahnung jegliche Erwähnung des Firmennamens untersagen will, ist meiner Meinung nach genug der Rücksichtnahme und es gilt klar auszusagen: Seoline Kunden wie auch die seoline.de selbst sind aufgrund von Verstößen gegen die Google Richtlinien in den Google Rankings abgestraft worden und Kunden-Aussagen wie die folgende haben jede Berechtigung als Kommentar in Themenaffinen Blogposts veröffentlicht zu werden:

Verena Gemmel 04.02.2009 20:40
Aus eigenem Interesse weisen wir darauf hin, dass wir bei der Agentur seoline.de außerordentlich gekündigt haben. Grund war ein nicht google-richtliniengemäßes Optimieren mit Hilfe von russischen Links.

Dem gibt es faktisch wenig hinzuzufügen!

Andere Stimmen zum Seoline-„Fall“ (im wahrsten Sinne des Wortes):

„Kommt Seoline damit durch?“ (Fridaynite)

„Ob sich Seoline damit einen Gefallen tut?“ (Suchmaschinentricks)

„Mein Tipp: Einer der Beiden viertelt damit seinen Umsatz binnen Jahresfrist“ (Ice Blog)

„Das Web 2.0 scheint nicht so “Sozial” zu sein wie alle glauben“ (Cyb)

„Jetzt ist die Sache gelaufen, weil der Agenturname verbrannt ist – eventuell so wie auch einige Kundendomains, haha.“ (Adclicks-Agent)

„Zwar hat man bei Seoline ein eigenes Reputation Management im Hause, aber das dieses in eigener Sache noch etwas ausrichten kann wage ich mal Stark zu bezweifeln.“ (SEO-Radio.de)

„Kunden BlackHat-Methoden zu verkaufen ist die eine Seite der Medaille. Aber dann auch noch die Konkurrenz abzumahnen … das ist einfach nur unglaublich.“ (Mobile-SEO.de)

„Ich weis nicht, was man sich von dieser Abmahnung erhofft. Ich bin mir zumindest sicher, dass die negativen Aspekte jede positive Seite um Längen überragt.“ (Internetmarketing-News.de)

„Ein unglaublicher Knaller“ (Seokratie)

„Ich kann es immer noch nicht glauben, dass eine Firma wie die Seoline GmbH sich derart selber in die Nesseln setzen kann und ganz offensichtlich digitalen Selbstmord begehen möchte.“ (S-O-S SEO Blog)

„Wer sich ins Web begibt, sollte auch seine Regeln kennen. Wer abmahnt sollte auch die Reaktionen darauf kennen. … ich bin geneigt zu sagen ‚Denn sie wissen nicht was sie tun‘.“ (Blogschrott)

„… aber eines scheint schon jetzt sicher, mit dieser Abmahnung hat sich Seoline seinen Ruf noch ein Stückchen mehr ramponiert.“ (SEO.de)

(wird laufend ergänzt…)

Update: noch ein wunderschönes Zitat von Seoline.de himself zu ihren Kernkompetenzen:

„Übrigens: Online Reputation Management darf ohne Übertreibung als Meilenstein in der (virtuellen) (Unternehmens-) Kommunikation betrachtet werden: Erstmals wird es möglich, einen Ruf gezielt zu optimieren, ihn zu steuern und vor allem: Dinge und Worte fast ungeschehen zu machen.“

*ohne Worte*

kam heute für unsere Anonym.de an