Die Staatsanwaltschaft ermittelt laut Pillenabo derzeit gegen diverse Personen aus der Pharm-SEO/Affiliate-Szene in Deutschland. Betroffen sind Affiliatepartner mit über 500.000€ Umsatz, die verschreibungspflichtige Potenzmittel beworben haben. Dagegen will der Arzneimittelhersteller Pfizer nun vorgehen.
Offiziell lautet der Verdacht „banden- und gewerbsmäßiger Betrug nach §263 Absatz 5 StGB, gewerbsmäßiger, gewaltsamer Handel und bandenmäßiger Schmuggel in der Variante der bandenmäßigen fortgesetzten Hinterziehung von Einfuhrabgaben und des bandenmäßigen Bannbruchs, Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz, des strafbaren Verstoßes gegen das Markengesetz sowie anderer Straftaten.
Neben Hausdurchsuchungen hat es Festnahmen gegeben, außerdem wurden zahlreiche Personen abgehört, einige wenige mussten in U-Haft – teilweise wurden sie wieder aus selbiger entlassen.
Die Staatsanwaltschaft gibt sich in diesem Fall nicht mit „Kleinkram“ ab – offenbar wurden gezielt Partnerprogrammsteilnehmer herausgefischt, bei denen es um mehrere hunderttausend Euro geht – in dem vorliegenden Fall geht es um einen Streitwert von rund 350.000€, zur Last gelegt wurde der betroffenen Person, dass innerhalb des beobachteten Zeitraums eine Provision von etwas über 300.000€ erwirtschaftet wurde. Dies soll von ausländischen Konten auf das hiesige Konto der betroffenen Person geflossen sein.
Als Geschädigter wird Pfizer angegeben – angesichts dessen, dass es um verschriebungspflichtige Potenzmittel wie das hauseigene Viagra sowie Levitra und Cialis geht kaum verwunderlich. Konkret liegen laut der Unterlagen Daten aus einem Zeitraum von rund 1 1/2 Jahren vor, die teilweise von Pfizer beigesteuert wurden. Da von der Staatsanwaltschaft nicht erwartet wurde, dass die fällige Summe gezahlt werden kann, wurden Haftbefehle erlassen – nicht nur dem hier vorliegenden, sondern auch in einigen anderen Fällen.