Tschüss IP-Exchange – ich bin jetzt weg!

19. Januar 2007

Wir haben in Nürnberg zwei Racks bei zwei unterschiedlichen Colos angemietet. Eines bei IP-Exchange und eines bei der Core-Backbone. Core-Backbone hat uns vor dem angekündigten Orkan nicht mit eigenlob-gespickten Mails beglückt und alles lief rund. IP Exchange hingegen, ließen uns gestern in einer langen Mail wissen, wie hervorragend sie für den Orkan gerüstet seien und das Kunden sich sicher sein könnten, dass es zu keinerlei Ausfällen käme:

… [nach Androhung einer Abmahnung haben wir das Zitat aus der Email gelöscht] …

Das Resultat dieser hervorragenden Vorbereitung war eine komplette Downtime aller Projekte von ca. 80 Minuten, ein Server mit kaputtem Netzteil und ein Server, der aller Wahrscheinlichkeit nach irreparabel beschädigt ist (französische RAM-Fehlermeldungen, defekter SCSI-Controller, usw. usf.)

[nach Androhung einer Abmahnung haben wir das Zitat aus der Email gelöscht. Sinngemäß stand in der Mail, dass eine der (nicht redundant ausgelegten) USV nicht das gemacht hat, was eine USV normalerweise zu tun hat: die Stromversorgung auch bei Spannungsschwankungen, die durch die Stromversorger erzeugt werden auszufiltern und eine ausfallfreie Versorgung sicherzustellen]

liest sich ja schon etwas anders, als die Werbemail wenige Stunden zuvor…

Welcher Anbieter jetzt die Nase vorne hat, wenn es darum geht alle Server in einem RZ zu sammeln, muss ich wohl nicht weiter ausführen. Ciao IP Exchange – es waren 4 spannende Jahre, die begannen, als wir im März 2003 in einer Nacht- und Nebel-Aktion die Server aus dem Frankfurter RZ unseres insolventen Hosters Commplex Media AG befreien mussten… Immerhin ist das der erste Hoster-Wechsel, der ohne Insolvenz der betreffenden Firma einhergeht…
Großen Dank an dieser Stelle aber mal an die Wavecon-Jungs, die sich – wieder einmal – die Nacht um die Ohren schlagen mussten um gulli (zumindest notdürftig) wieder online zu bekommen.

Update vom 21. September 2007: Direkt nach dem Ausfall (da war ich noch Kunde) bekam ich von der IP-Exchange GmbH telefonisch die Zusage, dass die angefallene Rechnung für die nächtlichen Einsätze der Wavecon GmbH und die durch den Ausfall zerstörte Hardware von ihnen / der Versicherung ersetzt würde. Im Gegenzug wollte ich daraufhin den Personalaufwand meiner eigenen Mitarbeiter und den Einnahme-Ausfall einfach selber übernehmen. Ich habe mehrere Erinnerungsmails an IP-Exchange verschickt ohne jemals eine Antwort erhalten zu haben. Von einem Ausgleich der Forderungen ganz zu schweigen. Nicht-Mehr-Kunden werden offenbar gerne ignoriert, auch wenn sie berechtigte Forderungen haben, die aus dem Versagen der Technik von IP-Exchange resultieren. Dieses Verhalten hinterläßt für mich einen ganz schlechten Beigeschmack, was die Leistungen dieser Firma angeht…

Randolf

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Randolf was in the online business since 1998 and is now primarily selling beer.

6 responses to Tschüss IP-Exchange – ich bin jetzt weg!

  1. Son schrott!!

    was kann denn jemand für die auswirkungen eines Orkans ??? Dann könnt ihr ja gleich die Bahn für die nicht fahrenden Züge verantwortlich machen!! Sowas ist echt realitätsfremd!!

  2. @Bluesunny: Kann man nicht? haha…

  3. Sind die Zustände bei der IP Exchange AG immer noch so schlimm? Unsere Firma wollte eigentlich dort Kunde werden, hat sich das aber nach den zu vollmundigen Auskünften der Vertriebler doch jetzt anders überlegt…

  4. Wir sind seit Anfang bei IPexchange und waren auch schon bei deren Vorgänger Organisation sowohl mit Server Hosting als mit SDSL Anbindung. Wir hatten seitens des Rechenzentrums, weder am alten Standort in Nürnberg noch am neuen Standort bei Feucht jemals Probleme, zumindest haben wir die nie bemerkt. Einen Stromausfall hätten wir zumindest an den Server Uptimes feststellen müssen. Im Gegenteil die Zusammenarbeit war im sehr gut, technische Kompetenz, Errreichbarkeit immer optimal. Einmal war spät Abends bei einem unserer Server ein Netzteil ausgefallen, wir erhielten sofort einen Anruf und innerhalb 30 Minuten wurde das Netzteil, ohne das wir was tun mussten, getauscht und der Server war wieder Online. Bei der DSL Anbindung gab es all die vielen Jahre 3-4 kürze Ausfälle, mal ein CISCO dort defekt, mal ein Reset am DSL Router bei uns fällig, mal ein Problem beim Leitungsdienstleister QSC. Ich kann mich nur an einen längeren Ausfall ca. 12 Stunden wegen eines Problems bei QSC erinnern. Wegen und mit Kyrill ahtten wir kein Problem!

    mk

  5. Herr Müller-Knoche: da freuen wir uns aber, dass bei Ihnen alles so gut läuft.

    Die Fliks GmbH wartet weiterhin darauf, dass die versprochene Schadensregulierung eingehalten wird. Anstatt den eingetretenen Hardwareschaden im hohen dreistelligen und den nachweislichen Einnahme-Ausfall im niedrig 4-stelligen €-Betrag zu regulieren, wurde bisher nur angeboten die Netzwerkkarte im Wert von 40 Euro zu ersetzen.

    Drum prüfe, wer sich ewig bindet…

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  1. | davaddas Randnotizen » Working from Home - Kyrill machts möglich - 19. Januar 2007

    […] Das hat erstaunlich gut geklappt und das obwohl mein Sohn ständig auf meinen Schoß wollte um Musik zu hören (Den habe ich dann an die Oma verkauft und dann ging es wirklich prima). Zu tun gab es genug da Kyrill gulli heftig durchgeschüttelt hat, aber das wurde schon an vielen Stellen berichtet und deswegen spare ich mir das hier mal locker. […]